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Unterrichtsidee

Gemeinsam Geschichten erfinden – Kollaboratives Schreiben

Schülerinnen und Schüler erarbeiten im Netz eine gemeinsame Geschichte.

Beschreibung

Cloudcomputing macht kollaboratives Schreiben möglich: Von unterschiedlichen Geräten aus greifen die Schreibenden auf das selbe Dokument zu, das im Netz abgelegt ist, und arbeiten daran. Dies ist eine anspruchsvolle Teamarbeit. Das gemeinsame Schreiben einer Geschichte, wie in diesem Unterrichtsbeispiel vorgestellt, ist eine gute Einstiegsmöglichkeit.

Die Schülerinnen und Schüler nutzen ein Pad (Schreibumgebung, Link siehe «Material für den Unterricht»). Es besteht aus der eigentlichen Schreiboberfläche, auf welcher die Geschichte entsteht, und der Chatfunktion. Im Chat werden Ideen diskutiert oder Kommentare angebracht. Während des Schreibprozesses können die einzelnen Beiträge über eine Farbzuordnung den einzelnen Schreibenden zugeordnet werden. Am Schluss wird der Text exportiert. Dann fällt diese Aufschlüsselung weg; der Text ist das Resultat des Gruppenprozesses.

Als Anregung für den Schreibanlass dienen im vorliegenden Beispiel die Story-Cubes, entweder als Würfel oder als App. Andere Einstiegsmöglichkeiten finden sich in den Sprachlehrmitteln, z.B.:

  • «Abenteuergeschichten» (Die Sprachstarken 3, S. 32),
  • «Moderne Sagen» / «Seltsame Geschichten» (Die Sprachstarken 4, S. 32)
  • Trainingseinheit «An Beiträge anderer anknüpfen» (Sprachland Trainingsbuch, S. 63)

Mögliche Aufgabenstellungen
  • Die Arbeit mit Story-Cubes wird eingeführt. Alternativ: eines der oben genannten Sprachthemen wird bearbeitet.
  • Die Kinder bilden Schreibgruppen. Sie bekommen den Zugang zu einem gemeinsamen «Pad» (Schreibumgebung) und verteilen sich auf die vorhandenen Computer / Tablets, so dass die Gruppenmitglieder nicht nebeneinander sitzen – sie können auch in unterschiedlichen Räumen arbeiten. Für die Arbeit mit den Story-Cubes brauchen die Kinder einige dieser Würfel oder die entsprechende App auf Tablet oder Smartphone.
  • Die Kinder schreiben nach vorher festgelegten Regeln (z.B. Reihenfolge: Das jüngste Kind beginnt mit Würfeln und Schreiben).
  • Sind die Kinder diese Arbeit gewohnt, können sie auch Korrekturen beim Geschriebenen der anderen Kinder vornehmen – Rechtschreibung, Layout etc. – oder Ideen, welche nicht gewürfelt wurden, einbauen.
  • In der Chatfunktion können die Kinder «Zwischengespräche» führen. Alles, was normalerweise mündlich nachgefragt würde, gehört hier hinein. Für den Chat braucht es klare Regeln und die Kontrolle durch die Lehrperson, damit die Nutzung zielführend bleibt.
  • Die Lehrperson hat jederzeit Zugang zum Pad und deklariert dies gegenüber den Schülerinnen und Schülern.  
Mögliche Reflexionsfragen
  • Wenn wir nur über das Netz kommunizieren können: Wie geben wir einander Hilfestellungen? Wie kann ich die andern von meinen Ideen überzeugen? Welche Strategien wurden angewandt?
  • Die Situation des kollaborativen Schreibens im Schulzimmer simuliert das Zusammenarbeiten von unterschiedlichen Arbeitsplätzen aus. In welchen Situationen ist dies sinnvoll, notwendig etc.? Welche Vorteile, welche Nachteile ergeben sich aus dieser Arbeitsweise?

Materialien für den Unterricht

  • Zugang zur kollaborativen Schreibumgebungen(Möglichkeiten siehe unter «Material für die Unterrichtsvorbereitung») über dieInternet-Adresse oder – wenn mit Tablets gearbeitet wird – mit QR-Code.
  • Rory’s Story Cubes in verschiedenen Variantenund/oder entsprechende App «Rory’s Story Cubes» von The Creativity Hub Ltd. 

Materialien für die Unterrichtsvorbereitung

Kollaborative Schreibumgebungen: Die Lehrpersoneröffnet im Vorfeld für jede Gruppe ein Pad und gibt ihm einen entsprechendenNamen. Das Pad wird nun unter einer eigenen Internet-Adresse aufgeschaltet.Diese Adresse brauchen die Kinder, um auf ihr Pad zuzugreifen. Tipp: Unter www.tinyurl.com kann eine eingängigere URL, z.B. mit dem Gruppennamen, generiert werden.

Beispiele

Die 4. Klasse von Fabienne Senn aus Ueken hat Erfahrungen mit kollaborativem Schreiben

im Rahmen des Projektes CureRunners gemacht, welches inzwischen nicht mehr online zur Verfügung steht.  Die Beispiele zeigen trotzdem gut nachvollziehbar, wie die Kinder  in Gruppen ihre Erfahrungen als Tagebuch festgehalten und sich im Chat gegenseitig beraten haben - eine Idee, die sich auch auf weitere Unterrichtsthemen übertragen lässt. 

Lehrplan 21

Medien und Informatik - 1.4
Mit Medien kommunizieren und kooperieren: Die Schülerinnen und Schüler können Medien interaktiv nutzen sowie mit anderen kommunizieren und kooperieren.
Sprachen - D.4.A.1
Die Schülerinnen und Schüler können in einer persönlichen Handschrift leserlich und geläufig schreiben und die Tastatur geläufig nutzen. Sie entwickeln eine ausreichende Schreibflüssigkeit, um genügend Kapazität für die höheren Schreibprozesse zu haben. Sie können ihren produktiven Wortschatz und Satzmuster aktivieren, um flüssig formulieren und schreiben zu können.
Medien und Informatik - Anwendungskompetenz - Handhabung
Sprachen - D.4.B.1
Die Schülerinnen und Schüler kennen vielfältige Textmuster und können sie entsprechend ihrem Schreibziel in Bezug auf Struktur, Inhalt, Sprache und Form für die eigene Textproduktion nutzen.
Sprachen - D.4.C.1
Die Schülerinnen und Schüler können ein Repertoire an angemessenen Vorgehensweisen zum Ideenfinden und Planen aufbauen und dieses im Schreibprozess zielführend einsetzen.
Sprachen - D.4.D.1
Die Schülerinnen und Schüler können ihre Ideen und Gedanken in eine sinnvolle und verständliche Abfolge bringen. Sie können in einen Schreibfluss kommen und ihre Formulierungen auf ihr Schreibziel ausrichten.
Sprachen - D.4.E.1
Die Schülerinnen und Schüler können ihren Text in Bezug auf Schreibziel und Textsortenvorgaben inhaltlich überarbeiten.
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