Raumplanung erlebbar machen
Mit den im Kartenviewer visualisierten und interaktiv nutzbaren Daten der Bundesämter werden Entwicklungen unserer Lebenswelt sichtbar und für Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar.
Mit den im Kartenviewer visualisierten und interaktiv nutzbaren Daten der Bundesämter werden Entwicklungen unserer Lebenswelt sichtbar und für Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar.
Wo in deiner Gemeinde würdest du dir gerne ein Haus bauen? Was würde geschehen, wenn alle da bauen würden, wo sie möchten?
Ausgehend von diesen lebensnahen Fragestellungen lernen die Schülerinnen und Schüler den Kartenviewer map.geo.admin.ch kennen. Sie profitieren dabei von den Visualisierungsmöglichkeiten der Veränderungen ihrer vertrauten Umgebung.
Auf der Plattform map.geo.admin.ch sind verschiedenste Daten diverser Bundesämter hinterlegt. Auf Karten können sie interaktiv dargestellt werden. Der sogenannte «Kartenviewer» eignet sich hervorragend, um mit Schülerinnen und Schüler interessanten Fragestellungen aus den Bereichen NMG (2. Zyklus), NT, RZG und WAH (3. Zyklus) sowie BNE nachzugehen. Mit der hier vorgestellten Unterrichtsidee zu Raumplanung erkennen die Schülerinnen und Schüler, welche räumlichen Veränderungen in den letzten 100 Jahren in ihrer nahen Umgebung stattgefunden haben und welchen Nutzen die Raumplanung für den Menschen und insbesondere für die Umwelt haben kann.
Seit 1969 wird in der Schweiz aktiv Raumplanung betrieben. In besagtem Jahr wurde der Verfassungsartikel zur Raumordnung verabschiedet, welcher die Raumplanung zur Bundeskompetenz machte. Seit 1980 ist das Raumplanungsgesetz in Kraft. Dieses soll die unterschiedlichen Nutzungsansprüche koordinieren und dadurch auch zur Schonung von Natur und Landschaft beitragen.
Die Auseinandersetzung mit der Auswirkung von räumlichen Veränderungen auf Menschen und Natur ist eine Vorgabe des Lehrplans 21 in den Bereichen NMG im Zyklus 2 bzw. RZG im Zyklus 3. Die Bearbeitung dieser Thematik mit Hilfe des Kartenviewers ist eine Gelegenheit, den Nutzen von Informatiksystemen in einem Alltags- bzw. Berufskontext zu sehen. Die konkrete Anwendung dieses digitalen Werkzeugs lässt sich mit Fragen nach der dahinterstehenden Technologie und dem gesellschaftlichen Nutzen verbinden («Dagstuhl-Dreieck» als Leitidee für den M&I-Unterricht).
Vorbereitend:
Um sich mit der Bedienung von map.geo.admin.ch vertraut zu machen, ist eine Einführung von ca. einer Lektion zu empfehlen. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei die wichtigsten Funktionen kennen und können anschliessend selbstständiger mit dem Tool umgehen. Links zu Aufgaben und Erklärungen siehe «Materialien für den Unterricht»
Auftrag 1:
Schreibe deine Gedanken zu den folgenden Fragen auf. Lass zwischen jeder Antwort einige Zeilen frei, so dass du später die Antworten ergänzen oder anpassen kannst.
Auftrag 2
Für Auftrag 2 wird die Zeitreisefunktion von map.geo.admin.ch benötigt, Hinweise dazu siehe «Materialien für den Unterricht». Die Schülerinnen und Schüler vergleichen Karten von früher und heute und halten fest, welche Unterschiede sie zwischen den Gemeindeausschnitten von früher und heute erkennen. Die Beobachtungen können zum Beispiel durch Einzeichnen der neu bebauten Gebiete (Erklärungen dazu ebenfalls unter «Materialien für den Unterricht») direkt im Kartenviewer auf dem neueren Luftbild festgehalten werden.
Auftrag 3
Betrachte die aktuellste Karte deiner Gemeinde im Kartenviewer. Suche nach Gebieten mit Gebäuden, welche alle den gleichen Zweck haben. Beispiele sind Wohnhäuser, Industriegebäude oder Einkaufsmöglichkeiten. Suche auch nach Gebieten ohne Häuser, zum Beispiel Wiesen oder Wäldern.
Die Lernenden schliessen diese Sequenz ab, indem sie ihre Antworten auf die Fragen zur Erhebung des Vorwissens in Auftrag 1 überarbeiten und so einen Teil ihres Lernfortschritts sichtbar machen.
Auftrag 4: Diskussion
Mit der Raumplanung wird geregelt, wo in einer Gemeinde gebaut werden darf. Begründe, warum die folgenden Behauptungen stimmen:
Die Schülerinnen und Schüler diskutieren z. B. die beiden Behauptungen in Gruppen und die Resultate aus der Diskussion können im Plenum zusammengetragen werden. Daraus entstehen wahrscheinlich neue Fragen, die für die Weiterarbeit verwendet werden können.
Reflexionsfragen im Zusammenhang mit Raumplanung sind zentraler Bestandteil dieser Unterrichtsidee und in die obenstehenden Aufgabenstellungen integriert.
Im Sinne des in der Einleitung erwähnten «Dagstuhl-Dreieckes» können Reflexionsfragen am Schluss dieser Unterrichtseinheit auch auf die digitale Komponente zielen:
Der Kartenviewer ist ein Geo-Informationssystem (GIS). Solche Systeme gewinnen zunehmend an Bedeutung, um mit der Komplexität von Umweltfragen umzugehen.
Niederschwellige Aufgabenstellungen, mit denen die Funktionsweise des Kartenviewers entdeckt werden kann
Für Auftrag 2 wird die Zeitreisefunktion von map.geo.admin.ch gebraucht. Der Zeitregler kann von den Schülerinnen und Schülern selber aktiviert oder vorbereitet und mit einem Link zur Verfügung gestellt werden.
Ebenfalls für Auftrag 2 werden Luftbilder der «SWISSIMAGE Zeitreise» und die Vergleichsfunktion von map.geo.admin.ch benötigt. Auch hier können die Lernenden die Funktion selbst aktivieren oder eine entsprechende Karte kann vorbereitet und per Link zur Verfügung gestellt werden.
Werden Merkmale direkt in die Karte geschrieben, so muss eine Einführung in weitere Funktionen des Kartenviewers geschehen, z.B.. «Zeichnen und Messen».
Diese Unterrichtseinheit wurde von Mathias Riser, Primarschule Suhr, entwickelt und durchgeführt.